Cannabis-Vollspektrum-Öl in der Schmerztherapie – eine tiefgehende Betrachtung

Cannabis-Vollspektrum-Öl in der Schmerztherapie – eine ehrliche, tiefergehende Betrachtung

Immer mehr Menschen suchen nach sanften Alternativen zu herkömmlichen Schmerzmitteln – gerade wenn die Nebenwirkungen zu stark sind oder klassische Medikamente nicht mehr richtig helfen. Und genau hier kommt Cannabis-Vollspektrum-Öl ins Spiel. In diesem Beitrag geht es nicht um Hype oder Eso-Versprechen – sondern um echte Wirkweisen, Studien, Vergleiche und klare Fakten. So, wie man sich das wünscht, wenn man wirklich wissen will, woran man ist.


Was ist Cannabis-Vollspektrum-Öl eigentlich?

Kurz gesagt: Es ist ein pflanzliches Öl, das nicht nur CBD enthält, sondern auch geringe Mengen THC, Terpene, Flavonoide und andere natürliche Wirkstoffe aus der Hanfpflanze. Und genau diese Vielfalt kann gemeinsam stärker wirken als die Einzelteile – man nennt das den „Entourage-Effekt“. Dabei geht es nicht darum, sich zu berauschen, sondern darum, verschiedene Prozesse im Körper gleichzeitig anzusprechen: Entzündung, Schmerzleitung, Stresslevel und Schlafqualität.


Wie genau wirkt es bei Schmerzen?

Unser Körper besitzt ein eigenes Endocannabinoid-System (ECS), das unter anderem für Schmerz, Entzündung und das allgemeine Gleichgewicht (Homöostase) zuständig ist. CBD beeinflusst dieses System auf sanfte Weise – ohne es zu überreizen. THC wiederum wirkt schmerzdämpfend, besonders bei Nervenreizungen. Die Terpene und anderen Stoffe im Öl unterstützen diesen Effekt. Dadurch kann das Öl an verschiedenen Stellen gleichzeitig ansetzen – was es besonders bei chronischem Schmerz interessant macht.


Was sagt die Forschung? Gibt es echte Studien?

Ja, und das nicht zu knapp. Hier ein paar der wichtigsten Erkenntnisse:

  1. Eine Meta-Analyse mit fast 10.000 Teilnehmenden zeigte: Cannabinoide lindern chronische Schmerzen spürbar besser als Placebo – vor allem bei Nervenschmerzen und rheumatischen Beschwerden.
  2. Eine systematische Übersicht aus 2022 fasste 25 Studien zu CBD zusammen und stellte fest: Bei Arthrose und Fibromyalgie berichteten viele Patient:innen von einer deutlich spürbaren Verbesserung. Gleichzeitig wurde bestätigt, dass CBD gut verträglich ist.
  3. Die US-Gesundheitsbehörde AHRQ wertet laufend neue Studien aus. Dort zeigt sich z. B., dass bei Multipler Sklerose oder Nervenschmerzen rund 30–40 % der Menschen auf Cannabispräparate wie Sativex (ein Spray mit CBD und THC) ansprechen.
  4. Eine große US-Analyse mit knapp 1.800 Schmerzpatient:innen zeigt: Die Nebenwirkungen unter medizinischem Cannabis sind nicht häufiger als bei NSAR (wie Ibuprofen) – aber es treten seltener ernsthafte Komplikationen auf, wie z. B. Magenblutungen oder Leberschäden.

Wie schneidet Cannabisöl im Vergleich zu klassischen Schmerzmitteln ab?

MedikamentWirkungRisikenSuchtgefahr
NSAR (Ibuprofen, Diclofenac)Entzündungshemmend, schmerzstillendMagenblutungen, Nierenschädensehr gering
ParacetamolSchmerzstillend, fiebersenkendLeberschädigung bei hoher Dosisgering
Opioide (Tramadol, Oxycodon)sehr stark schmerzstillendAtemdepression, Verstopfung, Abhängigkeithoch (bis 12 %)
Cannabis-Vollspektrum-Ölwirkt gleichzeitig gegen Schmerz, Entzündung, Stressgut verträglich, selten Schwindel oder Müdigkeitsehr gering (CBD), mäßig bei hohem THC

Warum könnte Cannabisöl gerade bei chronischem Schmerz hilfreich sein?

Weil es ganzheitlich wirkt. Viele Menschen mit chronischen Schmerzen leiden nicht nur körperlich – sie schlafen schlecht, sind innerlich angespannt oder entwickeln sogar depressive Symptome. Cannabisöl setzt genau dort an:

  • Es kann Entzündungen hemmen und Schmerzen dämpfen.
  • Es kann Schlaf und Stimmung verbessern.
  • Es ist individuell dosierbar: man fängt klein an und tastet sich langsam vor – ganz ohne „Draufhauen“.
  • Es macht in niedriger Dosierung nicht abhängig.
  • Es schont Organe wie Leber, Magen oder Niere – im Gegensatz zu vielen Schmerztabletten.

Und wo liegen die Grenzen?

Ganz klar: Cannabisöl ist kein Wundermittel. Manche Menschen spüren wenig oder gar keinen Effekt. Und weil die Studienlage noch jung ist, gibt es nicht überall eindeutige Empfehlungen. Außerdem kann CBD (in hoher Dosis) bestimmte Enzyme in der Leber beeinflussen – vor allem, wenn man viele andere Medikamente nimmt. Und: THC ist psychoaktiv – wenn auch in geringer Dosis im Öl. Deshalb gehört die Anwendung immer gut beobachtet.


Wie sieht es mit der Legalität aus?

In Deutschland ist CBD-Öl mit weniger als 0,2 % THC legal und frei verkäuflich. Cannabis-Vollspektrum-Öle mit spürbarem THC-Gehalt sind verschreibungspflichtig und dürfen nur mit ärztlichem Rezept genutzt werden – meist über Apotheken. In Ländern wie Kanada, Uruguay, Israel oder vielen US-Staaten ist medizinisches Cannabis deutlich breiter verfügbar. Europa zieht langsam nach – u. a. mit neuen Pilotprojekten in der Schweiz und Studieninitiativen in den Niederlanden.


Fazit

Cannabis-Vollspektrum-Öl ist keine Wunderwaffe – aber eine ernstzunehmende Option. Besonders für Menschen, die langfristig unter Schmerzen leiden und gängige Medikamente nicht vertragen oder vermeiden wollen. Die Forschung bestätigt: Bei bestimmten Schmerzformen, z. B. Nervenschmerzen, chronischer Entzündung oder fibromyalgieartigen Beschwerden, kann Cannabisöl helfen – oft mit weniger Nebenwirkungen als man denkt.

Wichtig: Dieser Beitrag ersetzt keine ärztliche Beratung. Wenn du überlegst, Cannabisöl in deine Therapie einzubeziehen, sprich bitte mit deinem Arzt oder deiner Ärztin – besonders bei bestehenden Erkrankungen oder anderen Medikamenten.

Cle
https://kambo-vechta.de

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