Peptide, vielfältige Moleküle des Lebens

Peptide gibt es in allen Organismen, überall dort, wo es Zellen gibt. Das Spektrum ihrer physiologischen Funktionen ist beträchtlich. Biologisch aktive Peptide treten beispielsweise als Hormone, Neurotransmitter oder Wachstumsfaktoren auf, aber auch als Toxine und Antibiotika. Entsprechend interessant sind sie als Wirkstoffe, sie werden unter anderem zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen und Krebs eingesetzt.

Die Wissenschaft begann circa in den 1980er Jahren an dem Sekret des Frosches zu forschen und konnte bisher 9 bioaktive Peptide ausfindig machen:

Phyllomedusin – Ein Neuropeptid, das stark auf den Darm, die Speicheldrüsen und die Eingeweide einwirkt und dabei hilft, Giftstoffe auszuspülen.

Phyllokinin – Bewirkt eine lang anhaltende Senkung des Blutdrucks. Es trägt dazu bei, die Blutgefäße zu weiten und erhöht die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke. (Erhöht die Geschwindigkeit und den Fluss einer Schicht von spezialisierten Zellen um das Gehirn, die es schützt)

Phyllocaerulein ~ Ein natürliches Schmerzmittel, das den Blutdruck senkt, das Erfüllungsgefühl modifiziert, zur Sedierung und Thermoregulation (Regulierung der Körpertemperatur) beiträgt. Stimuliert die Hypophyse und die Nebennierenrinde, was zu einer gesteigerten Sinneswahrnehmung und einer erhöhten Ausdauer führt.

Phyllolitorin ~ Ein Neuropeptid, das die Magensäuresekretion und die Kontraktion der glatten Muskulatur stimuliert.

Dermorphin – Ein Neuropeptid, das an bestimmten Opioidrezeptoren eine starke opiatähnliche Wirkung erzeugt. Es ist bekannt, dass es bis zu 40-mal stärker wirkt als Morphin.

Tryptophylline – Ein Neuropeptid mit antimikrobiellen Eigenschaften, das das Wachstum von Hefepilzen wie Candida Albicans, Staphylococcus aureus und E. coli hemmt.

Deltorphin – Ein Heptapeptid, das sich an die Opioidrezeptoren bindet. Wird derzeit auf seine Fähigkeit untersucht, das Wachstum von Krebstumorzellen zu hemmen.

Dermaseptin & Adenoregulin (B2) – Antimikrobielle Peptide, die eine tödliche Wirkung gegen ein breites Spektrum von Bakterien, Pilzen, Hefen und Protozoen haben. Es gibt immer mehr Forschungsergebnisse über die Wirksamkeit dieser Peptide, die bestimmte Krebszellen abtöten. Die Auswirkungen dieser Peptide auf das menschliche Gehirn eröffnen neue Behandlungsmöglichkeiten für Depressionen, Schlaganfall, Alzheimer und Parkinson-Krankheit.

Es gilt als das stärkste natürliche Antibiotikum und besitzt antivirale Eigenschaften, sowie schmerzstillende Wirkstoffe, wie das Dermorphin.